Samstag, 26. Mai 2012
8. Kwa Wazee (Mi., 2. Mai)
Topic: 'Reise nach Bukoba'
Dort wurden wir überwältigt vom Anblick der vielen wartenden alten Menschen. Jene hatte teilweise bereits seit 6 Uhr vor dem Kwa Wazee-Gebäude gewartet. Es müssen um die 200 Leute gewesen sein. Man hatte extra auf uns gewartet, damit wir dabei sein konnten, wenn die „Renten“ an die Alten ausgeteilt werden (…was mir etwas Leid tat, dass man extra auf uns gewartet hatte).
Dann ging es los. Wir wurden in einen Raum geführt, in dem an allen vier Wänden je ein Tisch stand, hinter der eine Person saß, die die Gelder ausgeben würde. In der Mitte des Raumes war auf dem Boden eine riesige Plane ausgebreitet, auf der sich nach und nach die alten Menschen setzten nachdem sie sie zuvor ihre Schuhe ausgezogen hatten. Nachdem es nirgendwo mehr einen Platz gab, wurde die Tür geschlossen und die Versammlung begann. Es wurden Hinweise zu Terminen gemacht und es folgte auch eine längere Runde, in der wir vorgestellt wurden. Danach wurden an jedem Tisch einzeln Namen aufgerufen und die Alten gingen nach vorn, um ihre Geld abzuholen. Das Geld wurde zusammen mit ihnen abgezählt. Jeder bekommt ca. 10.000 TSH (ca. 5€), mit Enkeln, sofern sie welche versorgen, etwas mehr. Danach wird alles in eine blaue Registerkarte eingetragen und statt einer Unterschrift wird mit einem gestempelten Fingerabdruck bestätigt, dass sie das Geld erhalten haben. Auch sagte diese Karte aus, ob der jeweilige alte Mensch etwas angespart hatte, denn jedem ist es selbst überlassen, nicht das ganze Geld mitzunehmen, sondern einiges bei Kwa Wazee zu lassen.
Danach hatten wir ein längeres Gespräch mit Kurt Madörin, dem Gründer und Leiter dieser NGO. Das war äußerst spannend, denn Kwa Wazee gibt nicht nur monatliche Renten aus, sondern macht auch Workshops zur Gesundheitsthemen für alte Menschen, sondern auch Selbsthilfetrainings. Tatsächlich sind alte Menschen nicht selten Opfer von Gewalt: sei es Raub von z.B. Bohnen, die sie mit dem Geld kaufen konnten, oder Beschuldigungen der Hexerei, weil irgendjemand an der Land der alten Menschen gelangen möchte. Auch sexueller Missbrauch alter Frauen scheint ein großes Problem zu sein. Kwa Wazee entstand ursprünglich aus einer NGO, die sich um Kinder kümmerte. Auch heute noch sind die Bedarfe von Kindern eines ihrer Anliegen. So gibt es Selbstverteidigungstrainings für Mädchen, denn wie in einem Workshop herauskam, waren die Hälfte der 60 Teilnehmerinnen Opfer sexuellen Missbrauchs (durch etwa die eigenen Grundschullehrer oder andere Verwandte). Auch versucht Kwa Wazee die Jungen in einem friedlichen Umgang zu schulen und Kinder können nur Vertrauensräte wählen: Erwachsene, die sie für vertrauenswürdig halten. Die Arbeit von Kwa Wazee war wirklich beeindruckend.

Dann ging es los. Wir wurden in einen Raum geführt, in dem an allen vier Wänden je ein Tisch stand, hinter der eine Person saß, die die Gelder ausgeben würde. In der Mitte des Raumes war auf dem Boden eine riesige Plane ausgebreitet, auf der sich nach und nach die alten Menschen setzten nachdem sie sie zuvor ihre Schuhe ausgezogen hatten. Nachdem es nirgendwo mehr einen Platz gab, wurde die Tür geschlossen und die Versammlung begann. Es wurden Hinweise zu Terminen gemacht und es folgte auch eine längere Runde, in der wir vorgestellt wurden. Danach wurden an jedem Tisch einzeln Namen aufgerufen und die Alten gingen nach vorn, um ihre Geld abzuholen. Das Geld wurde zusammen mit ihnen abgezählt. Jeder bekommt ca. 10.000 TSH (ca. 5€), mit Enkeln, sofern sie welche versorgen, etwas mehr. Danach wird alles in eine blaue Registerkarte eingetragen und statt einer Unterschrift wird mit einem gestempelten Fingerabdruck bestätigt, dass sie das Geld erhalten haben. Auch sagte diese Karte aus, ob der jeweilige alte Mensch etwas angespart hatte, denn jedem ist es selbst überlassen, nicht das ganze Geld mitzunehmen, sondern einiges bei Kwa Wazee zu lassen.
Danach hatten wir ein längeres Gespräch mit Kurt Madörin, dem Gründer und Leiter dieser NGO. Das war äußerst spannend, denn Kwa Wazee gibt nicht nur monatliche Renten aus, sondern macht auch Workshops zur Gesundheitsthemen für alte Menschen, sondern auch Selbsthilfetrainings. Tatsächlich sind alte Menschen nicht selten Opfer von Gewalt: sei es Raub von z.B. Bohnen, die sie mit dem Geld kaufen konnten, oder Beschuldigungen der Hexerei, weil irgendjemand an der Land der alten Menschen gelangen möchte. Auch sexueller Missbrauch alter Frauen scheint ein großes Problem zu sein. Kwa Wazee entstand ursprünglich aus einer NGO, die sich um Kinder kümmerte. Auch heute noch sind die Bedarfe von Kindern eines ihrer Anliegen. So gibt es Selbstverteidigungstrainings für Mädchen, denn wie in einem Workshop herauskam, waren die Hälfte der 60 Teilnehmerinnen Opfer sexuellen Missbrauchs (durch etwa die eigenen Grundschullehrer oder andere Verwandte). Auch versucht Kwa Wazee die Jungen in einem friedlichen Umgang zu schulen und Kinder können nur Vertrauensräte wählen: Erwachsene, die sie für vertrauenswürdig halten. Die Arbeit von Kwa Wazee war wirklich beeindruckend.
